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10 Häuser in Wien besetzt

In der Nacht von 9. auf 10. Juli wurden von der Gruppe "Hausprojekt" 10 leere Häuser in Wien kurzfristig besetzt und mit Transparenten versehen. Die Gruppe will damit zeigen, dass 80.250 Wohnungen in der Stadt leer stehen. Konkret fordert die Gruppe ein Gesetz zur unkommerziellen Nützung von Leerstand und ein Haus um selbstverwaltete Sozialprojekte realisieren zu können.

In einer spektakulären AAuml;ktion hat die Gruppe "Hausprojekt" von Donnerstag auf Freitagnacht 10 leerstehenden Häuser kurzfristig besetzt. In allen Häusern wurden Transparente mit AAuml;ufschriften, wie, "Leerstandsbelebung! Hausprojekt jetzt!", "Häuser sind zum wohnen da, nicht zum kaputt spekulieren.", aufgehängt. Die 10 besetzten Gebäude sind quer über Wien verteilt. Sie wurden ausgesucht, weil sie seit Jahren leer standen.

Mit den Besetzungen soll auf den Leerstand von insgesamt 80.250 Wohnungen in Wien aufmerksam gemacht werden. Dies entspricht über 4.830.000 leerstehenden Quadratmeter. (Quelle ISIS-Datenbank Statistik AAuml;ustria, Volkszählung 2001). Die Gruppe "Hausprojekt" fordert ein Gesetzes zur Leerstandsnutzung. Im Gesetzesentwurf heißt es "Wenn eine Liegenschaft über ein Jahr weder für Bauarbeiten, gewerbliche AAuml;ktivitäten oder zum Wohnen genutzt wird, ist deren Inanspruchnahme durch Dritte für nicht kommerzielle Zwecke gestattet." Das Gesetzt soll Mietpreisspekulation entgegenwirken und die Umsetzung vielfältiger sozialpolitischer Projekte ermöglichen, die sonst nicht realisiert werden könnten.

"Der Hintergrund der leerstehenden Gebäude ist immer ähnlich." sagt Edith Rauch, AAuml;ktivistin der Gruppe: "Es geht um Profite und Mietpreisspekulation, nicht um die Bedürfnisse der Menschen." Jahrelanger Leerstand führt zum Verfall der Bausubstanz. In vielen Fällen wurden Bewohnerinnen und Bewohner mit bedenklichen Mitteln aus dem Haus vertrieben. Einige Gebäude gehörten der Stadt Wien und waren sozialen Zielen gewidmet bevor sie an Privatunternehmen verkauft wurden. Jene, die unter Denkmalschutz stehen, können nicht gewinnbringend verwendet werden und stehen deshalb leer. Beispiele dafür sind das Haus "Zum Füchsel" in der Praterstraße 10 oder die Villa Hohe Warte, die ursprünglich als Waisenhaus gewidmet war. Die beiden Häuser wurden in der Vergangenheit bereits für mehrere Tage besetzt.

Die Gruppe "Hausprojekt" hat in den letzten Jahren elf länger anhaltende Besetzungen organisiert um ein selbstverwaltetes Sozialzentrum zu schaffen. Das Zentrum soll verschiede Projekte beinhalten. Unter anderem ein Nachbarschaftscafé mit Preisen auf Spendenbasis, einen Veranstaltungsraum in dem sich lokale Initiativen treffen und Veranstaltungen organisieren können, einen Kost-Nix-Laden in dem Güter ohne Gegenleistung abgeholt und nicht mehr gebrauchte Dinge vorbeigebracht werden können, eine offene Werkstatt und Bibliothek, sowie kollektive Wohnbereiche.

Das Hausprojekt will neue Wege für gemeinnützige, bedürfnis-orientierte und demokratische Betätigungen schaffen, und somit einen Beitrag zur "Grätzelbelebung" leisten. "Besonders in Zeiten der Wirtschaftskrise", so AAuml;ktivistin Edith Rauch, sei es notwendig, "nicht genutzte Ressourcen wieder der Gesellschaft zugänglich zu machen, statt durch teure Sanierungen und Prestigeprojekte Mietsteigerungen zu bewirken."

Rückfragehinweis: 0681/102 75 985 hausprojekt@riseup.net

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