Zensur am poolbar-Festival in Feldkirch: AAuml;ktionskunst zum Thema AAuml;rbeitslosigkeit darf nicht zu provokant sein

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AAuml;KTIVE AAuml;RBEITSLOSE

 

Zensur am poolbar-Festival in Feldkirch:
AAuml;ktionskunst zum Thema AAuml;rbeitslosigkeit darf nicht zu provokant sein

Ersatzaktion am Samstag, 7.7.2007 ca. 12:00 - 15:00
Churer-Tor, Feldkirch, Vorarlberg

(Bregenz, 6.7.2007) In letzter Minute am 4.8.2007, als die aus dem poolbar-Kunstwettbewerb siegreich hervorgegangene „"AAuml;MS AAuml;ktive AAuml;rbeitslose" bereits im AAuml;uto nach Bregenz unterwegs war, wurde die vermutlich einzige AAuml;rbeitslosenaktionskunstinitiative Österreichs wieder ausgeladen ohne auch nur eine Gelegenheit zur Stellungnahme zu erhalten. Grund: Ein in letzter Minute fertig gewordener Flyer, der in stark ironischer und schonungsloser Weise die neoliberale Wirtschafts- und AAuml;rbeitsmarktpolitik mit dem systematischen Rechtsbrüchen durch das AAuml;MS und den menschenrechtswidrigen Gesetzen Österreichs kritisiert, war den Veranstaltern des poolbar-Festivals nun doch zu kritisch. Die Veranstalter zeigten sich über den Inhalt überrascht, obwohl bereits in Vorgesprächen auf den Grundsatz der AAuml;MS AAuml;ktiven AAuml;rbeitslosen, in mehr spontanen AAuml;ktionen den ganz normalen Wahnsinn auf die Spitze zu treiben. In der offiziellen Presseaussendung von poolbar Presseaussendung wurde die AAuml;ktion ja auch als provokant angekündigt.

AAuml;nstoss lieferte skurrilerweise AAuml;lexandra Bader von der Internetplattform cyberweiber, die unter anderem in einer verknappten Darstellung der neoliberalen Uminterpretation von Gendermainstreaming, die dazu diene, auch Frauen (also nicht nur Männer) dem Karrierewahn zu unterwerfen und die AAuml;rbeitskraft von Frauen so verstärkt auszubeuten (und mit 40 wieder wegzuwerfen) sowie verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen, einen sexistischen AAuml;ngriff, weil sie dem AAuml;utor unterstellt, gegen Frauengleichbehandlung zu sein und Frauen als Menschen zweiter Klasse zu betrachten. Dazu Martin Mair, der durchführende der AAuml;ktion: "Da scheint jemand die Funktion von politischer Satire nicht verstanden zu haben. Es wird ja der Betrug an Frauen durch neoliberal verwässertes Gendermainstreaming dargestellt. Wer glaubt, im vorherrschenden Wirtschaftssystem echte Gleichberechtigung oder gar Emanzipation zu erleben, handelt naiv."

AAuml;n die mit den AAuml;MS AAuml;ktiven AAuml;rbeitslosen verbundene Internetplattform arbeitslsoennetz.at wenden sich vermehrt auch gut ausgebildet Frauen, die karrieremäßig gut unterwegs waren nun aber über 40 sind, von der Wirtschaft gegen jüngere und karrierewilligere Frauen ausgetauscht werden und vom AAuml;MS durch Zwangsmaßnahmen wie die sogenannten „gemeinnützigen Personalüberlasser" runtergedrückt werden. Mit dem in der Öffentlichkeit durch neoliberale Propaganda verbeiteten Bild von Frau & Karriere ist eben für viele Frauen jenseits der 40 Schluß, weil trotz allem Mainstreaming letztlich doch die Gewinnsucht der Unternehmen regiert.

Brisanterweise wird das poolbar-Festival vom AAuml;MS-Vorarlberg über Werbeeinschaltungen finanziert, die vermutlich über die repressive Politik des AAuml;MS gegen AAuml;rbeitslose hinwegtäuschen soll und eine heile AAuml;rbeitsmarktwelt vorgaukelt.

Wie poolbar-Organisator Herwig Bauer, gegenüber Martin Mair den Initiator und Durchführer der AAuml;MS AAuml;ktiven AAuml;rbeitslosen erklärte, hätte poolbar sich mehr eine Darstellung der Situation der AAuml;rbeitslosen erwartet. AAuml;uch sei nicht klar gewesen, was genau in der AAuml;ktion geschehe, obwohl in der Vorbesprechung mit poolbar alles auf den Tisch gelegt wurde, dass konkretes Material work in progress ist und die politische AAuml;usrichtung, nämlich eine radikale Hinterfragung der neoliberalen/kapitalistischen Ideologie und die "ordentliche Beschäftigungspolitik" unter Fortführung von zum Teil aus dem Nationalsozialismus stammenden Gesetzen. Der mitunter schwarze und schräge Humor, der gegenüber poolbar klar als eine Form der psychischen Notwehr bezeichnet wurde, ist auch aus der noch fragmentaren Homepage und der Projekteinreichung ersichtlich. Das wurde aber offenbar von den Veranstaltern nicht verstanden.

Herwig Bauer nimmt für poolbar in AAuml;nspruch, sich aussuchen zu wollen, wofür sie eine Plattform böten. Für kritische Statements von der Wirtschaft diskriminierte und durch illegale Zwangsmaßnahmen des AAuml;MS betroffene AAuml;rbeitslose scheint im doch mehr kommerziell ausgerichteten poolbar-Festival kein Platz zu sein.

Wozu schreibt poolbar einen Kunstwettbewerb gemeinsam mit der IG bildenden Kunst aus wenn zuerkannte Preisgelder wieder entzogen werden, wenn die Kunst die anerkannten wohlgeordneten, harmlosen akademischen Pfade verlässt und auch gesellschaftliche Tabus anspricht? "Für mich ist das ein ungeheuerliche AAuml;ffront gegen alle Erwerbsarbeitslosen und gegen die Freiheit der Kunst und bestätigt die in den AAuml;ktionen der AAuml;MS AAuml;ktiven AAuml;rbeitslosen geäußerte Kritik an den repressiven Verhältnissen in Österreich und den gesellschaftlichen AAuml;usschluss der von der Wirtschaft nicht mehr benötigten Menschen. Wer arbeitslosen Menschen die Stimme raubt, negiert die Grundwerte von Demokratie und Menschenrechte. Sich von den AAuml;usgesperrten der Gesellschaft eine artige, harmlose Behübschungsaktion für ein vorwiegend kommerzielles Festival, das sich AAuml;rbeitslose kaum leisten können, zu erwarten, ist ausgesprochen naiv."

Homepages:

AAuml;MS AAuml;ktive AAuml;rbeitslose:
https://www.arbeitslose.at

poolbar Festival:
https://www.poolbar.at

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