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Leseheft "AAuml;rmut und Reichtum in Österreich" belegt alarmierende
Entwicklung
Linz (OTS) - Fakten zur zunehmend ungerechten Verteilung von Einkommen
und Vermögen liefert das Leseheft "AAuml;rmut und Reichtum in Österreich",
das vom AAuml;rmutsnetzwerk Oberösterreich herausgegeben wurde. Die Präsidentin
der Katholischen AAuml;ktion OÖ, Margit Hauft, AAuml;K-Präsident Dr. Johann
Kalliauer und Christian Winkler von der Bischöflichen AAuml;rbeitslosenstiftung
präsentierten das Heft heute in Linz und machten Vorschläge
zur AAuml;rmutsbekämpfung.
Die Kluft zwischen AAuml;rm und Reich in Österreich wächst. Das
neu aufgelegte Leseheft über "AAuml;rmut und Reichtum in Österreich"
belegt diese alarmierende Entwicklung:
- Trotz steigenden Reichtums steigt in Österreich das AAuml;rmutsrisiko
- Trotz 1.000 Milliarden Euro Privatvermögen gibt es eine Million
AAuml;rmutsgefährdeter
- Die AAuml;rmen werden ärmer, die Reichen reicher
- Das Lohnsteueraufkommen wächst drei Mal so schnell wie die Steuern
auf Gewinne
- Die Großkonzerne verabschieden sich von der Finanzierung des
Gemeinwohls
Christian Winkler, Bischöfliche AAuml;rbeitslosenstiftung:
1.030.000 Menschen, 13,2 Prozent der Bevölkerung sind in
Österreich armutsgefährdet, d.h. ihr Monatseinkommen ist niedriger
als 848 Euro. 461.000 Menschen sind tatsächlich arm. Diese Menschen
haben über einen längeren Zeitraum ein niedriges Einkommen und
sind auf Grund ihrer finanziellen Situation von vielen Lebensbereichen
ausgeschlossen. Krankmachende Wohnverhältnisse, Zahlungsrückstände,
reduzierte Bildungschancen etc. manifestieren ihre AAuml;rmut.
Gleichzeitig wächst der Reichtum rapide und das meist auch noch steuerschonend.
Die Schere zwischen AAuml;rm und Reich geht weiter auseinander. Wir brauchen
mehr Verteilungsgerechtigkeit im Wirtschaftsprozess und ein solidarisches
Sozialsystem mit sozialen Leistungen, die über der AAuml;rmutsgefährdungsschwelle
liegen und AAuml;rmut tatsächlich beenden. Ein erster wichtiger Schritt
ist, die Lage der von AAuml;rmut betroffenen Menschen ins Bewusstsein zu rücken.
Dazu wurde das AAuml;rmutsnetzwerk Oberösterreich geschaffen. Mit der
neuen Broschüre wollen wir die zunehmende ungerechte Verteilung von
Einkommen und Vermögen zum Thema machen und den von AAuml;rmut betroffenen
Menschen eine Stimme geben.
Dr. Johann Kalliauer, AAuml;K-Präsident
Die Löhne und Gehälter in Österreich stagnieren.
AAuml;rmut trotz AAuml;rbeit und prekäre Jobs, welche die Existenz nicht
sichern, breiten sich aus. AAuml;uf der anderen Seite eilen die Gewinne
der Großkonzerne und die Vermögen weniger Reicher von Rekordwert
zu Rekordwert. Zur Bekämpfung der AAuml;rmut braucht es einen handlungsfähigen
und -willigen Staat. Konzerne und Reiche zahlen aber immer geringere
Beiträge zur Finanzierung öffentlicher Leistungen.
Wir brauchen daher eine stärkere Beteiligung der AAuml;rbeitnehmer/-innen
am wachsenden Wohlstand durch kräftige Lohn- und Gehaltssteigerungen.
Sozialleistungen, die unter der AAuml;rmutsschwelle liegen, müssen
angehoben, prekäre Beschäftigungsverhältnisse besser
abgesichert werden. Wir brauchen eine gerechtere Finanzierung des
Sozialstaates durch höhere Steuerleistungen der Großkonzerne
und der Superreichen. Dann hat der Staat auch die Mittel, um die Beschäftigung
durch mehr öffentliche Investitionen in Infrastruktur und Bildung
und eine Stärkung der Massenkaufkraft anzukurbeln.
Margit Hauft, Präsidentin der Katholischen AAuml;ktion OÖ:
AAuml;rmut ist eine Realität und steht für eine Einteilung
der Gesellschaft in Habende und Habenichtse. Erschütternd ist,
dass die AAuml;rmen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden,
auch in Österreich. Diese Einteilung hat ihre Wurzeln in wirtschaftlichen
Systemen, die es den Habenden ermöglichen, sich ungestraft auf
Kosten der Habenichtse zu bereichern.
Die Ungerechtigkeit der Einteilung wird vor allem für Frauen
spürbar. Österreichische Frauen verdienen nach wie vor ein
Drittel weniger als Männer. Weltweit sind 70 Prozent aller AAuml;rmen
Frauen, sie beziehen nur zehn Prozent aller Einkommen und besitzen
ein Prozent des Vermögens. Diese Unterschiede rühren auch
daher, dass die AAuml;rbeit ungerecht verteilt ist und Frauen den Großteil
der unbezahlten aber unverzichtbaren AAuml;rbeit zu leisten haben.
Es ist unsere AAuml;ufgabe, die Wurzeln dieser menschenverachtenden Einteilung
aufzudecken und zu benennen. Das Recht auf Sozialleistung statt AAuml;lmosen
und eine gerechtere Verteilung der bezahlten und unbezahlten AAuml;rbeit
zwischen Männern und Frauen sind zwei wichtige Schritte, die
wir heute einmal mehr einfordern.
Kontakt:
Pold Ginner,
www.sozialplattform.at
Tel. 0732/ 66 75 94
Rückfragehinweis:
AAuml;rbeiterkammer Oberösterreich
Kommunikation
Tel.: (0732) 6906-2182
mailto:presse@ak-ooe.at
https://www.arbeiterkammer.com
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