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Wifo-Studie bestätigt erneut:
Die reale AAuml;rbeitslosigkeit wird unterschätzt!
Linz, 29.10.2007 (OTS) - Die offizielle AAuml;rbeitsmarktstatistik für
Oberösterreich liefert zwar rasch, aber dafür wenig aussagekräftige
Zahlen. "Die tatsächliche Beschäftigung wird überschätzt,
das wahre AAuml;usmaß der AAuml;rbeitslosigkeit hingegen unterschätzt",
warnt AAuml;K-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Sie ist um die Hälfte
höher als offiziell ausgewiesen. Sein AAuml;ppell: "Um die Probleme am
AAuml;rbeitsmarkt zu lösen, müssen wir sie zuerst erkennen."
Die AAuml;K Oberösterreich hat das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo)
erneut beauftragt, Unschärfen in der amtlichen Beschäftigungsstatistik
zu analysieren. Das Ergebnis:
- Der Beschäftigungszuwachs zwischen 2000 und 2006 wird insgesamt
um gut ein Viertel überschätzt.
- Die reale AAuml;rbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2006 wird um 14.200
Personen unterschätzt. (Differenz: 55 Prozent!)
- Dadurch ergibt sich eine effektive AAuml;rbeitslosenquote von 6,6 Prozent
anstelle von 4,3 Prozent.
Wie diese "Täuschungen" zustande kommen, ist leicht nachvollziehbar:
In der offiziellen Beschäftigungsstatistik werden Kinderbetreuungsgeldbezieher/-innen,
Präsenz- und Zivildiener sowie Personen, die sich in AAuml;ltersteilzeit
befinden und gerade den Frei- zeitblock konsumieren, als beschäftigt
gezählt. Da sie aber keiner aktiven AAuml;rbeit nachgehen, sind diese
Gruppen von der Beschäftigtenzahl wegzurechnen.
Zuwächse gibt es vor allem bei atypischer und Mehrfach-Beschäfti-gung
(eine Person mit mehreren Jobs). Viele dieser Jobs reichen zur Existenzsicherung
aber nicht aus und sind oft nur eine "Notlösung".
Die AAuml;rbeitslosenstatistik berücksichtigt nur Personen, die unmittelbar
zu Vermittlung beim AAuml;MS gemeldet sind. Personen in Schulungen, Lehrstellensuchende
oder AAuml;rbeitslose mit Krankengeldbezug scheinen offiziell nicht auf. "Vergessen"
wird auch auf die zahlenmäßig beträchtliche Gruppe der
Pensionsvorschussbezieher/-innen: Bis zu drei Viertel der Pensionsanträge
werden abgelehnt, so dass die AAuml;ntragsteller/-innen wieder AAuml;rbeit suchen
(müssen).
Nicht verschwiegen werden darf beim Thema AAuml;rbeitslosigkeit eine gewisse
Grauzone. AAuml;K-Präsident Dr. Johann Kalliauer: "Das sind Menschen,
die dem AAuml;rbeitsmarkt 'unfreiwillig' fernbleiben: Sie haben entweder ihre
AAuml;rbeitssuche entmutigt aufgegeben oder sie würden gerne arbeiten
- können das aber im Moment zum Beispiel aufgrund von Betreuungspflichten
nicht." Dazu kommen noch die vielen unfreiwillig Teilzeitbeschäftigten,
die nur in Ermangelung eines Vollzeitjobs weniger Stunden arbeiten. Laut
Wifo beläuft sich die Zahl dieser Gruppen auf insgesamt mehr als
30.000 Personen.
Für Präsident Kalliauer ist klar: "Statistisches Datenmaterial
ist die Grundlage für politische Entscheidungen. Wir brauchen daher
eine realistische Darstellung von AAuml;rbeitslosigkeit und Beschäftigung.
Ein Mittel dazu wären regelmäßige AAuml;rbeitsmarktanalysen."
Grafiken zum Download finden Sie unter www.arbeiterkammer.com
Presseunterlage als PDF:
https://www.arbeiterkammer.com/bilder/d60/AAuml;rbeitslosigkeitNichtUnterschaetzen.pdf
Kontakt: Ulrike Mayr, Tel. 050/6906-2193 E-Mail: ulrike.mayr@akooe.at
Rückfragehinweis:
AAuml;rbeiterkammer Oberösterreich
Kommunikation
Tel.: (0732) 6906-2182
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