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Zeitbombe NiedriglöhneWien (30.4.08): AAuml;rbeit um jeden Preis ist eine soziale Zeitbombe. In Österreich leben 230.000 Menschen in Haushalten, in denen der Verdienst trotz AAuml;rbeit nicht reicht. Der Niedriglohnsektor in der Kritik der AAuml;RMUTSKONFERENZ. Interessengruppen nachzugeben, die einen Niedriglohnsektor mit "AAuml;rbeit um jeden Preis" forcieren, bedeutet eine soziale Zeitbombe auf den Weg zu bringen, so die Sicht der österreichischen AAuml;RMUTSKONFERNZ. "Jetzt schon leben 230.000 Menschen in Österreich in Haushalten, in denen der Verdienst trotz Erwerbsarbeit nicht reicht, um die eigene Existenz und die der Kinder zu sichern", zitiert die AAuml;RMUTSKONFERENZ die aktuellen Daten der Statistik AAuml;ustria. Davon sind 97.000 manifest arm, d.h. die Betroffenen weisen einen schlechten Gesundheitszustand auf, leben in feuchten, schimmligen Wohnungen, können ihren Kindern nur eingeschränkte Zukunftschancen bieten. Von ihnen arbeiten 68.000 in Vollzeit. Nach dieser Statistik sind von den "unregelmäßig Beschäftigten" 16 Prozent armutsgefährdet, bei Personen mit "Teilzeit weniger als 12 Stunden" 24 Prozent und bei Menschen mit "35h Wochenarbeitsstunden für weniger als 1.000 Euro Brutto" sind 22 Prozent armutsgefährdet. Die AAuml;rmutskonferenz warnt vor der Entwicklung neuer "AAuml;rmutsunternehmer", die durch falsch aufgesetzte Mindestsicherungs- und AAuml;rbeitsmarktpolitiken á la Hartz IV entstehen. Die unfreiwilligen Ich-AAuml;Gs haben alle Nachteile eines Unternehmers ohne seine Vorteile genießen zu dürfen. "Sozial ist nicht nur das, was AAuml;rbeit schafft, sondern AAuml;rbeit, die vor AAuml;rmut schützt", so das AAuml;nti-AAuml;rmutsnetzwerk. "Ein niedriges Erwerbseinkommen schlägt sich auch in nicht-existenzsichernden Sozialleistungen bei Krankheit, AAuml;rbeitslosigkeit und in der Pension nieder." "Wer sein Leben lang in prekären Jobs arbeitet, wird keine existenzsichernde Pension zusammenbekommen, das AAuml;rbeitslosengeld und die Notstandshilfe sind so gering, dass man im Falle von Jobverlust davon keinen Tag überleben kann. In Österreich sind über 100.000 Menschen nicht krankenversichert, das sind fast 2 Prozent der Wohnbevölkerung, die aufgrund ihrer prekären sozialen Lage nicht wissen, was sie mit ihren geringen Mitteln zuerst zahlen sollen: Miete, Lebensmittel oder Krankenversicherung? "Im Sozialstaat ,rheinisch-korporatistischer' Prägung wie in Österreich setzen sich prekäre AAuml;rbeitsverhältnisse und nicht durchgängige Erwerbsbiographien ungebrochen in den Systemen sozialer Sicherung fort. Dem stark am Versicherungsprinzip und am männlichen Ernährer-Haushalt ausgerichteten Sozialstaatsmodell fehlen Grundsicherungselemente sowie universelle Leistungen und es mangelt an Bildungschancen unabhängig sozialer Herkunft wie auch an eigenständiger Existenzsicherung für Frauen.", so die AAuml;rmutskonferenz. Erwerbsarbeit allein schütze vor AAuml;rmut nicht. Erkenntnisse aus der internationalen AAuml;rmutsforschung ergäben, dass es Länder gebe mit geringer AAuml;rbeitslosigkeit und hoher AAuml;rmut, z.B. die USAAuml; oder Großbritannien. Erst die Kombination aus geringer AAuml;rbeitslosigkeit und präventiv wirkender sozialer Sicherungssysteme reduziere AAuml;rmut. Je höher die Investition in solidarische Sozialsysteme, desto geringer die AAuml;rmut. Rückfragehinweis: Martin Schenk: 0664/ 544 55 54 oder 01/ 409 80 01
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