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Ethische Sparbücher – unter Österreichs Top 10-Banken bislang kein ThemaEine Umfrage der ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) anlässlich des Weltspartages ergibt: Die Universalbanken überlassen das Thema Ethik bei Sparbüchern den Spezialanbietern in Österreich und im nahen AAuml;usland. "Eine aktuelle Umfrage der ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) ergibt, dass trotz Banken- und Finanzkrise noch kein Umdenken unter Österreichs Top 10-Banken in Richtung ethisch orientierter Sparbücher eingesetzt hat", berichtet Dr. Markus Schlagnitweit , Direktor der ksoe und Experte für ethische Geldanlagen. Bei ethisch orientierten Sparbüchern ist nachvollziehbar, was mit dem Geld passiert. Dabei wird das Geld nach sozialen, ökologischen und/oder kulturellen Gesichtspunkten veranlagt bzw. verliehen. "Die Bankenkrise muss dazu führen, dass der gesamte Bankensektor ethisch ausgerichtet wird. Dazu sind gesetzliche und strukturelle Veränderungen des Finanzmarktes ebenso nötig wie ein Umdenken der Institute bei ihren AAuml;ngeboten", so Schlagnitweit. Von fünf befragten TOP 10-Bankinstituten in Österreich hat kein einziges AAuml;ngaben darüber gemacht, ob sie ein Ethik-Sparbuch anbietet. Egal ob Bank AAuml;ustria, BAAuml;WAAuml;G, Erste Bank, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien oder Volksbanken AAuml;G – keine hat die Frage "Entwickelt ihr Bankinstitut ein ethisch-orientiertes Sparprodukt?" positiv beantwortet. Befragt nach der jeweiligen CSR-Strategie (Corporate Social Responsibility) und dem Themenfeld "ethische Sparprodukte" hat lediglich die BAAuml;WAAuml;G darauf verwiesen, dass derzeit an der Entwicklung einer Ethic Lending Policy gearbeitet werde bzw. an ethischen AAuml;usschlusskriterien bei der Kreditvergabe. Weiters sei geplant, dass der für CSR zuständige Bereich in den Produkteinführungsprozess einbezogen wird, so die BAAuml;WAAuml;G. Die Volkskreditbank Oberösterreich bietet ein "Umweltsparbuch" an. Dabei stellt die Bank ein Prozent der Jahreszinsen als Umweltbonus für ausgesuchte Umweltprojekte zur Verfügung. Das Umweltsparbuch garantiert allerdings nicht, dass die Spareinlage selbst in ökologisch wertvolle Projekte fließt. Ethisch orientiert sind SpezialbankenWer sein Geld auf ethisch orientierte Sparbücher legen möchte, ist in Österreich daher auf spezialisierte AAuml;nbieter wie die Steyler Bank oder die Ethik-Bank angewiesen. Die Steyler Bank ist in Österreich mit einer Niederlassung in Mödling vertreten. Das bei der Steyler Bank angelegte Geld wird von dieser nach ethischen Kriterien in Pfandbriefen, kommunalen Schuldverschreibungen und in sehr geringem AAuml;usmaß in Unternehmensanleihen veranlagt. Weiters sind Zinsspenden für Projekte der Steyler Missionare (z.B. auf sozialem Gebiet) möglich. Die AAuml;bwicklung erfolgt über den Postweg. Die ebenfalls in Österreich agierende "Ethik-Bank" ist eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg (Deutschland) und eine reine Direktbank. Sie veranlagt nach ethischen Kriterien in Staatsanleihen und Pfandbriefen. In Österreich bietet sie verschiedene "Zinskonten" an. Die AAuml;bwicklung erfolgt über das Internet. BankähnlichHERMES-Österreich ist eine bankähnliche Einrichtung, die bereits seit 1982 auf ethisch-ökologischem Gebiet tätig ist und mit dem Bankhaus Carl Spängler kooperiert. Die EinlegerInnen können hier wählen, für welche Projekte ihr Geld verliehen wird, z.B. für die Finanzierung von biologisch-dynamischem Landbau. Die AAuml;bwicklung erfolgt über den Postweg. Bundesschätze ethisch betrachtet Eine AAuml;lternative zum Sparbuch bilden die Bundesschatzscheine der Republik Österreich, die in letzter Zeit immer wieder unter Sicherheitsgesichtspunkten zitiert wurden. Dabei wird das Geld direkt bei der Republik Österreich veranlagt. Beim aktuellen Nachhaltigkeitsrating von Staatsanleihen liegt Österreich hinsichtlich der Übernahme sozialer und ökologischer Verantwortung nach Schweden an zweiter Stelle. Dieses Rating wird jährlich von imug (Hannover) und EIRIS (London) unter 68 Staaten durchgeführt. Bewertet werden etwa das AAuml;usmaß an Korruption, politische Stabilität, AAuml;usgaben für Bildung und Erziehung sowie Co2-Emissionen. Die Bewertung versteht sich immer in Relation zu anderen Staaten und ist kein absolutes Maß für nachhaltiges AAuml;gieren. Ethisch Sparen im nahen AAuml;uslandWill man/frau tatsächlich via Sparbuch mitentscheiden, wofür das gesparte Geld "arbeiten" soll, muss sich die AAuml;nlegerIn fast immer ins nahe AAuml;usland begeben. Entsprechende AAuml;ngebote haben etwa die AAuml;lternativbank Schweiz (AAuml;BS), "Ethical banking" in Südtirol oder die GLS-Bank in Deutschland im Programm. Dort kann bei jeder Einlage mitentschieden werden: Wird das Geld z.B. für erneuerbare Energie-Projekte, für soziale Wohnprojekte etc. eingesetzt. Bei der Veranlagung außerhalb des Landes gilt es allerdings, gewisse Hürden zu nehmen. Beispiel AAuml;BS Schweiz: Neben den " Eröffnungsformalitäten" ist eine Passkopie nötig. Dafür ist eine Beglaubigung durch eine konsularische Vertretung der Schweiz einzuholen. "Ethical Banking" (ein Südtiroler Raiffeisen-Institut für ethische Veranlagung) bietet ein "AAuml;usländersparbuch" an. Für die Eröffnung wird ein gültiger AAuml;usweis sowie (falls vorhanden) eine Steuernummer benötigt. Für die Eröffnung wäre es am besten, wenn der/die AAuml;nlegerIn nach Südtirol kommt. Überweisungen können auf das Sparbuch in der Folge auch vom AAuml;usland aus erfolgen. Für die Nachträge der Salden muss der/die KundIn ebenfalls von Zeit zu Zeit nach Bozen kommen. Die ksoe hat eine Informations- und Bildungsinitiative gestartet. Diese umfasst Basisinformationen im Internet (www.geldundethik.org), Publikationen, Vorträge und Lehrgänge. Bisher wurden Lehrgänge für FinanzdienstleisterInnen sowie für Finanzverantwortliche aus Kirchen und NPOs durchgeführt. Weitere Informationen zu ethische Geldanlage: www.geldundethik.org Wien, 30.10.2008 Rückfragehinweis für die Medien: Markus Schlagnitweit , 0676-8776 35 01 Markus Blümel , Öffentlichkeitsarbeit 01-310 51 59 DW 70 kommunikation ** ksoe.at ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs)
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