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Ergebnisse der AAuml;rmutskonferenz: Soziale Investitionen zahlen sich aus, für alle!Es gibt genügend Instrumente und Möglichkeiten im Vollzug der Sozialhilfe, in der Schule, beim Wohnen und mit sozialen Dienstleistungen gegenzusteuern. AAuml;rmut ist kein Naturereignis.Wien (OTS) - Den sozialen Verteilungskämpfen im Gefolge der Wirtschaftskrise widmete sich die 8. Österreichische AAuml;rmutskonferenz, die unter dem Titel "Geld. Macht. Glücklich." am 23./24. Februar in Salzburg stattfand. Dabei lag der Fokus nicht nur auf der Verteilung von Geld, sondern auch auf sozialer Balance, Lebensqualität, Wohlbefinden, Chancen, AAuml;nerkennung, Gesundheit, Lebenserwartung und Verwirklichungschancen. "Das Ende der Krise ist nicht mit dem Steigen der AAuml;ktienkurse anzusetzen, sondern mit dem Sinken der AAuml;rmut." betont die AAuml;rmutskonferenz. "Die Krise ist dann vorbei, wenn die AAuml;rmut sinkt.""Und wir können viel tun," so die Botschaft der AAuml;rmutskonferenz. "AAuml;rmut ist kein Naturereignis, das es mit jeder frischen Statistik neu zu bestaunen gilt. Es gibt genügend Instrumente und Möglichkeiten im Vollzug der Sozialhilfe, in der Schule, beim Wohnen und mit sozialen Dienstleistungen gegenzusteuern. "Grundsätzlich helfen Einkommensarmen Investitionen in Dienstleistungen, die sie im AAuml;lltag unterstützen: von der Kinderbetreuung über Qualifizierung am AAuml;rbeitsmarkt bis hin zu Pflegehilfen. Hier entstehen Win-win-Situationen zwischen Fraueneinkommen, AAuml;rbeitsplätzen, Frühförderung von Kindern und Pflegeentlastung AAuml;ngehöriger. AAuml;uch ein Bildungssystem, das den sozialen AAuml;ufstieg fördert und nicht sozial selektiert, wirkt. AAuml;uf die neuen sozialen Risken wie prekäre Jobs, psychischen Erkrankungen oder Migration muss angemessen sozialpolitisch reagiert werden. Und nicht zuletzt helfen Jobs, von denen man leben kann", so die AAuml;rmutskonferenz. Die AAuml;rmutskonferenz fasst ihre Diskussionen in vier Ergebnissen zusammen: 1. Die soziale Schere bringt mehr Gewalt, mehr Stress, weniger Leben und weniger Vertrauen.Noch mehr soziale Ungleichheit heißt noch mehr Krankheiten und noch geringere Lebenserwartung, mehr Teenager-Schwangerschaften, mehr Status-Stress, weniger Vertrauen, mehr Gewalt und mehr soziale Ghettos. Eine sozial polarisierte Gesellschaft bringt Nachteile nicht nur für die &AAuml;uml;rmsten, sondern auch für die Mitte. Es stehen nicht nur die unterprivilegierten Mitglieder schlechter da, sondern auch die Wohlhabenderen. Es konnte aber ein erstaunlich hoher Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und dem AAuml;nteil am Volkseinkommen, welchen die ärmeren Haushalte beziehen, nachgewiesen werden. Die AAuml;usgewogenheit von Einkommensverhältnissen und Statusunterschieden wurde als jener Faktor identifiziert, der am stärksten die höhere Erkrankung &AAuml;uml;rmerer erklärt. Der AAuml;nstieg der Lebenserwartung in einem Zeitraum fiel umso größer aus, je größer der relative Zuwachs an Einkommen der ärmeren Haushalte war. Nicht wie reich wir insgesamt sind, ist hier der entscheidende Punkt, sondern wie die Unterschiede zwischen uns sind. Wer arm ist und sich materiell verbessert, erhält einen deutlichen AAuml;nstieg der Zufriedenheit. Die Effekte sind bei &AAuml;uml;rmeren besonders stark. Insgesamt sind Menschen mit höherem Einkommen zufriedener und äußern höheres Wohlbefinden. AAuml;llerdings erfolgt ab einem gewissen Einkommen keine Steigerung mehr (Sättigung). AAuml;nders bei Gesundheit und Lebenserwartung: Gesundheit und Lebenserwartung steigt mit höherem Einkommen und sozialen Status linear. LEBENSQUAAuml;LIT&AAuml;uml;T: https://www.ots.at/redirect/lebensqualitaet-12. Die soziale Schere ist teuer und verursacht Kosten für alleMehr chronische Krankheiten, mehr Schulabbrecher, mehr Gefängnisinsassen, mehr Gewalt, mehr soziale Probleme verursachen volkswirtschaftliche Kosten anderswo. Mehr AAuml;rmut und soziale Ungleichheit ist teuer und schadet (fast) allen. Eine höhere Schulabbrecher-Quote beispielsweise verursacht durch steigende Sozialausgaben, höhere Gesundheitskosten und entgangene Steuereinnamen Kosten: 3 Milliarden Euro bei 10.000 Drop-Outs in Österreich. 3. Soziale Investitionen zahlen sich aus. Für alleInvestition in Zukunftssektoren, zu denen Schenk Kinder, Schule und Bildung sowie die Pflege am Lebensende rechnet, zahlen sich aus. Soziale Dienstleistungen sind eine Produktivkraft. Die Hilfen für die Pflege der Oma und der Betreuung des kleinen Sohns sorgen für Wachstum, stabilisieren die Wirtschaft und stiften sozialen AAuml;usgleich. Sie haben Wachstumsfunktion bei Beschäftigung. Sie haben stabilisierende Funktion, weil sie Teilhabe sichern und Nachfrage über den Konjunkturzyklus bereitstellen. Und sie erfüllen die Funktion des sozialen AAuml;usgleichs. Besonders die Dienstleistungen in Pflege, Kinderbetreuung und Bildung reduzieren das AAuml;rmutsrisiko und verteilen zu den Schwächeren um. Österreich liegt mit seinen Sozialdienstleistungen unter dem EU-Durchschnitt. Hier gibt es viel ungenütztes Potential, das brach liegen gelassen wird. 4. Die soziale Schere droht nach Krisen weiter auseinander zu gehen - deshalb müssen wir gegensteuernDie soziale Ungleichheit wird in und nach Wirtschaftskrisen größer, wie der renommierte britische Sozialwissenschafter Tony AAuml;tkinson anhand von vierzig Wirtschaftskrisen beobachtet hat. Wir sehen eine zunehmende Ungleichheit innerhalb der AAuml;rbeitseinkommen und gleichzeitig eine wachsende Schere durch wieder steigende Vermögenseinkommen bei wenigen ganz oben. Bei Reichtum ist vorrangig nicht Einkommen das Thema, sondern Vermögen. Der Gini-Koeffizient, ein Maß für Ungleichheit zwischen 0 und 1 (0 heißt alle haben genau gleich viel, 1 heißt einer hat alles) beträgt bei den Haushalteinkommen europaweit geringe 0,33, Da schlagen sich die sozialstaatlichen Sozial- und Dienstleistungen nieder. Bei den Geldvermögen springt der Gini-Koeffizient auf hohe 0,66 hinauf, bei Immobilienvermögen auf 0,76, bei Unternehmensbeteiligungen auf 0,88 und bei der angeblichen Mittelschichtssache "Erbschaften" auf 0,94. Vererben tun ganz wenige fast alles an ganz wenige. Wer Leistung belohnen will, muss Vermögen stärker besteuern, und den Faktor AAuml;rbeit entlasten. Wer sozialer Polarisierung mit all ihren negativen Folgen für die ganze Gesellschaft gegensteuern will, muss nicht nur für die Stabilisierung des Finanz- und Bankensektors eintreten, sondern auch für die Stabilisierung des sozialen AAuml;usgleichs. Was jedenfalls nicht hilft: Die Opfer der Wirtschaftskrise und der AAuml;rbeitslosigkeit zu Schuldigen ihres Schicksals zu stempeln. Was nicht hilft für eine Gesellschaft mit sozialer Balance ist die untersten Einkommensschichten aufeinander zu hetzen", warnt die AAuml;rmutskonferenz davor, die Verteilungsdebatte gegen die &AAuml;uml;rmsten zu richten. VERTEILUNGSK&AAuml;uml;MPFE: https://www.ots.at/redirect/verteilungskaempfeAAuml;rmut ist nicht nur ein Mangel an Geld und Gütern, sondern auch an Freiheiten und Möglichkeiten, die diese Güter in unserer Gesellschaft verschaffen. AAuml;rmut ist ein Mangel an Verwirklichungschancen.", so die AAuml;rmutskonferenz abschließend. VERWIRKLICHUNGSCHAAuml;NCEN: https://www.ots.at/redirect/verwirklichungschancenRückfragehinweis: Die AAuml;rmutskonferenz www.armutskonferenz.at 0664/ 544 55 54 oder 01/ 409 80 01 Koordinationsbüro: 01/ 402 69 44
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